Wirtschaften mit „menschlichem Antlitz“

Statt „Monokultur im Kopf“ wird unter anderem die Verantwortung der Unternehmen für ein Handeln „als guter Bürger“ mit sozialer Verantwortung eingefordert – Ist der herrschende (Turbo-)Kapitalismus System bedingt zum Scheitern verurteilt?

Seit Mitte der 1980er Jahre ist das Interesse an der Wirtschaftsethik mal stärker, mal schwächer wiedererwacht. Stichworte wie Shareholder Value, zunehmende Umweltzerstörung oder wachsende Massenarbeitslosigkeit werfen die Frage nach den normativen Grundlagen des Wirtschaftens auf. Wirtschaftsethik kommt als eine Form der Krisenreflexion auf den Weg. Eine der spannendsten Debatten der kommenden Jahre, nämlich die der nach der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, nach Corporate Social Responsibility (CSR) und Corporate Citizenship, ist dabei nicht geklärt. Kann es im System bedingten Wettbewerb und der Maximierung von Gewinnen auch eine soziale Wirtschaftskultur der Mitmenschlichkeit geben? Oder ist der Kapitalismus mit seinem herrschenden Geld- und Finanzsystem verantwortlich für die immer ungerechtere Verteilung der Einkommen von unten nach oben und damit am Ende – wie eine geringe Anzahl von Ökonomen jenseits des „Mainstreams“ behauptet.

Bertold Brecht textet in seiner Dreigroschenoper „Erst kommt das Fressen und dann die Moral!“ Das dass nicht alles sein kann, haben einige ethisch bewusste Unternehmen in Deutschland erkannt: Otto Versand AG, PUMA AG, BASF AG oder Schwarz Pharma sind bekannte Firmen, die nach mehr Corporate Social Responsibility (CSR) streben und wissen, dass Ethik sogar zwischen unterschiedlichen Kulturen zu vermitteln vermag.

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