„Make Love not CO2”

Der Bremer Architekt Theis Janssen ist Fan „Bremer Häuser“.

Interview mit: Theis Janssen (Architekt/BDA)

Stadt oder Land als Heimat gestalten, wie kann das funktionieren?

TJ: ….lässt sich leider nicht pauschal beantworten.
Als Anregung: Die Fabel „Stadtmaus und die Landmaus“ von Äsop, griechischer Dichter, handelt von einer bescheidenen Landmaus, die ein zufriedenes Leben führt und ihre Freundin, die Stadtmaus, davon überzeugen will. Wie es ausgeht, …..verrate ich nicht.

Grundstücksflächen sind knapp, Rohstoffe auch – wie muss dann Bauen und Wohnen in Zukunft gedacht werden?

…make love, not CO2!

  • regionale „natürliche“ Baustoffe vs. Baustoffe …. Beton, Alu / Stahl, Kunststoff
  • Erdwärme und PV; Dach-u. Fassadenbegrünung
  • Holzbau kann heutzutage alles; auch Brandschutz
  • im Norden: Ziegelsteine aus regionalen Ziegeleien
  • Lehmbau und Lehmputz
  • wer sich traut: Strohballenwände und / oder Strohdämmung
  • Häuser müssen Atmen dürfen

Wie wichtig ist Kultur für ein funktionierendes (Wohlfühl-) Stadtleben?

Aus meiner Sichtweise immens wichtig: Begegnung = Austausch = Identifikation

  • regionale Besonderheiten = Wiedererkennung
  • Treffpunkte u. öffentliche Räume
  • Workshop Angebote / Proben-räume
  • temporäre Bühnen u. Kulturveranstaltungen
  • Stadtführung u. Rundgänge / Tourismus

Herausforderung und Ziele der Stadtentwicklung – eine Gemeinschaftsaufgabe mit komplexen Herausforderungen, weil …..

….wohnen, wohnen, wohnen eine große Aufgabe ist mit Stichworten wie:

  • (möglichst) autofreie Innenstädte; Parkhäuser umnutzen
  • ÖPNV: Taktung erhöhen; möglichst gebührenfrei
  • Leerstands-Management und Zwischennutzungen
  • Verweilqualitäten / öffentliche Räume stärken
  • Bildung zulassen; Wissenschaft und Studenten
  • Büroumnutzung zu Wohnen und Handel
  • Einkaufen und KITA
  • belebte Wochenmärkte
  • Nacht-Leben und Gastronomie stärken

Muss das Bauen verboten werden bzw. bauen wir am Bedarf vorbei?

möglichst keine EFH Wohnsiedlungen mehr genehmigen

  • Flächenfraß und zusätzlicher, unnötiger Verkehr
  • Besser: kompaktes Bauen (kurze Wege und weniger Materialeinsatz)
  • flexible Grundrisse, um spätere Nutzungsänderungen aufzufangen
  • Wohngemeinschaften (Räume zum Teilen) Gästezimmer; Waschküche; Werkstatt – und keine reinen Schlafstädte (wie z.B. die „Überseestadt Bremen“)

Spannende Bauwerke/Konzepte: Güterbahnhof Bremen und das Potenzial von Gleisbrachen und Hinterhöfen; „urban gardening“